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Warum ist
      Bewusstseinsarbeit
           notwendig?

Seit dem Untergang des Sowjetkommunismus schienen die letzten Reste einer linken Bewegung endgültig zerstreut. Die Opportunisten, die eine Macht im Hintergrund brauchten, um vom Sozialismus zu säuseln, waren zum Wendehals geworden – auch im Westen. Die PDS - jetzt PDS/Linke - hatte sich etabliert und wurde linkssozialdemokratisch, während in der SPD der neoliberale Flügel sich durchgesetzt hat. Die Gewerkschaften waren und sind durch die hohe Arbeitslosigkeit geschwächt und können (oder wollen) noch nicht einmal ihre trade-unionistische Funktion erfüllen. Die überzeugten Anhänger eines Sozialismus zogen sich ins Privatleben zurück oder zelebrierten ihre dogmatischen Rituale.

Doch wie der Kapitalismus seine Widersprüche immer wieder neu erzeugt, so sind die Menschen auch gezwungen, sich zu wehren, wollen sie nicht völlig depravieren. Inzwischen tut sich etwas in der linken Bewegung, auch wenn sie immer noch an ihren alten Kinderkrankheiten laboriert: Neue Initiativen sind entstanden, alte haben sich wieder gefunden, es gibt einige Vernetzungen zumindest informell im Internet, Kongresse finden statt, eine Literaturmesse für linke Literatur kündigt sich gerade an, und wer will, kann sich ausreichend informieren über das, was das Kapital Neues angerichtet hat (siehe unsere Linkseite).

Aber die einzelnen Gruppen und Initiativen, soweit sie auch einen theoretischen Anspruch haben und nicht nur pragmatisch vor sich hin wurschteln, können kaum miteinander reden, ohne sich mit schäbiger Ranküne zu bekämpfen. So richtig es ist, dass es im Theoretischen keinen Kompromiss geben kann, so falsch ist es, mit unterschiedlichen Begründungen nicht in der politischen Praxis miteinander zusammenzuarbeiten, wenn gleiche partielle Ziele dies erlauben und fordern.

Eine Gesellschaft, die von unbeherrschbaren Kapitalgesetzen geleitet wird, muss zwangsläufig in Erosion geraten, letztlich scheitern. Die gegenwärtige Umwandlung der Produktivkräfte in Destruktivkräfte wie High-Tech-Waffen und Erneuerung der Atomwaffen lässt sogar ein Ende der Menschheit zu. Die Bundesregierung, indem sie den Imperialismus in ihrem neuen Weisbuch für die Bundeswehr zum Programm erhoben hat, arbeitet an dieser Gewalttreppe abwärts kräftig mit. Andererseits müsste heute durch die hoch gezüchteten Produktivkräfte keiner mehr am Rande des Existenzminimums dahin vegetieren, die Genüsse der Produktion und der Kultur könnten allen zukommen. Stattdessen treibt die Automation unter kapitalistischen Bedingungen große Teile der Bevölkerung in Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung. Während eine Mehrheit der Menschen in den Metropolen sich mit Surrogaten der Kultur begnügt und im Verblendungszusammenhang der Bewusstseinsindustrie befangen ist, hungert fast jeder sechste Erdenbewohner (850 000 000).

Paradoxerweise hatte gerade die halbwegs erfolgreiche gewerkschaftliche und sozialdemokratische Politik der sozialen Sicherung einst die bundesdeutsche Gesellschaft stabilisiert. Mit dem Zerfall der alten Sozialdemokratie und dem Aufstieg der neoliberalen Ideologie als vorherrschende verschärfen sich die sozialen Widersprüche, während die Profitrate steigt. Das Ansteigen der sozialen Konflikte aber wird entweder in einem New Deal beschwichtigt oder endet im Terror eines neuartigen Faschismus. Die Erosion bürgerlich demokratischer Strukturen und des Rechtsstaates ist eine schleichende Entwicklung in diese Richtung, wie die „Erinnyen“ in den letzten Jahren aufgewiesen haben.

Wir sehen unsere Rolle in dieser Zeit in einer Aufklärungs- und Bewusstseinsarbeit, damit sich eine vernünftige Gesellschaftsordnung, die nur ein libertärer Sozialismus sein kann, durchsetzt. So hoffnungslos diese Alternative auch gegenwärtig im Bewusstsein der Bevölkerung noch erscheint, vom Stand der materiellen Produktion her ist sie längst möglich.

Unser „Verein zur Förderung des dialektischen Denkens“ macht Schulungskurse zur Einführung in die Kritik der kapitalistischen Ökonomie und in die Disziplinen der Philosophie – soweit daran Interesse besteht. Über unsere Einführungsschriften und das Internet können auch weiter entfernt lebende Interessenten einen Einstieg in die Gedanken eines nicht-dogmatischen Sozialismus und in die kritische Analyse der bestehenden Gesellschaft bekommen. „Kritisch“ heißt, dass wir nicht nur das Bestehende und seine Gesetzmäßigkeit analysieren und erklären, sondern dies mit dem Zweck tun, seine Veränderung anzuregen. Mit der von unserem Verein herausgegebenen „Zeitschrift für materialistische Ethik Erinnyen“ mischen wir uns direkt in den Kampf um die Bewusstseine in diesem Lande ein. Die Zeitschrift polemisiert gegen die Ideologie der Herrschenden, den Missbrauch der Moral als Mittel herrschaftssichernder Politik ebenso wie gegen das Moralisieren der so genannten Alternativen. Sie kritisiert jede Art Irrationalismus und arbeitet an einer vernünftigen Konzeption einer materialistischen Ethik.

Wir kritisieren aber auch die linken Theorie-Produktionen, wenn sie den avancierten Stand der Vernunft verlassen und den akademischen Anreizen zur bürgerlichen Philosophie folgen, die sich immer als ideologische erweisen. So blamieren sich regelmäßig Positivismus, Relativismus und neuer Idealismus an dem kritischen Potenzial, das aus der hegelschen und marxschen Tradition der Dialektik als "kritischer Theorie" hervorgeht.

Insbesondere ist die "linke Theorie" heute entweder durch eine schroffe Ablehnung ethischer Reflexionen oder durch ein unerträgliches Moralisieren gekennzeichnet (siehe „Erinnyen Nr. 15“). Dagegen ist für uns die Moral und ihre ethische Reflexion ein theoretisches Kriterium für eine humanere zukünftige Gesellschaft. Wenn man auf Grund der Verhältnisse nicht moralisch handeln kann, dann sind diese Verhältnisse zu kritisieren, nicht die Menschen, die Widerstand leisten. Wer aber diesen Sachverhalt zum Alibi missbraucht, alle Moral zu negieren, macht sich mit denen gleich, die er kritisiert. Es gilt: Wird der Weg zum Sozialismus ohne moralische Reflexion auf das eigene Tun beschritten, dann wird das Ziel, der Sozialismus, auf eine Technik reduziert, die alle Brutalitäten zulässt, die in der Klassengesellschaft seit ihrem Bestehen zu beobachten sind.

Unser Verein zur Förderung des dialektischen Denkens setzt sich deshalb das Ziel, neben den Einführungskursen in die Philosophie und den Lektürekursen zum marxschen "Kapital", eine materialistische Ethik zu entwickeln. Wir gehen dabei von zwei ethischen Grundsätzen aus:

Wir treten für eine Gesellschaft ein, in der der kantische kategorische Imperativ zwanglos gelebt werden kann: "Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden andern, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest." Dies ist auch unser Maßstab der Kritik am Kapitalismus, in dem die Menschen tendenziell und realiter zum bloßen Mittel der Kapitalproduktion und der politischen Mechanismen dieser Ökonomie herabgewürdigt werden. Aus dieser Kritik folgt notwendig der marxschen historische Imperativ, "alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist".

Durch die neuen technischen Möglichkeiten des Internets haben wir uns schon aus Kostengründen entschieden, nur noch eine Druckfassung der "Erinnyen" mit kleiner Auflage herauszubringen. Stattdessen erscheinen die „Erinnyen“ und auch unsere Schulungskurse hauptsächlich im Internet. Dieser Rückzug eröffnet gleichzeitig auch die Chance, ein größeres Publikum zu erreichen. Dennoch sind wir jederzeit bereit, auch persönliche Schulungen durchzuführen, wenn entsprechender Bildungshunger vor Ort besteht.

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Letzte Aktualisierung: 05.09.2008